Montag, 6. Januar 2014
loben I
dass schon ein einziger satz eine ungeahnte wirkung
erzielen kann, hat carol dweck von der amerikanischen universitaet stanford in mehreren Untersuchungen bewiesen. sie hat kinder
verschiedene tests absolvieren lassen. nach dem ersten test wurden alle
gelobt, egal, wie sie abgeschnitten hatten. die einen mit dem satz: «du
bist aber gut im raetsellossen» für ihre intelligenz, und die anderen mit
«du hast dir aber grosse muehe gegeben» fuer den einsatz. in der folge
drueckten sich die erste gruppe im gegensatz zur zweiten vor herausforderungen, gab bei schwierigen tests schneller auf, schummelte
eher, schielte auf die ergebnisse der konkurrenz und schnitt beim
einfachen abschlusstest gar schlechter ab als ganz am anfang.
«ein kind, das fuer seine leistung
gelobt wird, meint, dass mama und papa es gern haben, weil es so klug
ist.» das fuehre dazu, dass das kind tunlichst vermeide, etwas zu tun,
was es als weniger schlau dastehen lasse. die loesung: kinder nicht für
etwas loben, das an ihre persoenlichkeit gebunden ist, sondern nur für dinge, die sie selbst beeinflussen koennen. das ermutige sie, selber eine herausforderung anzupacken. und lernen funktioniert ja ueber
die eigene erfahrungen und nicht ueber ein lob allein. wer sein kind
fuer eine charaktereigenschaft lobt, lobt letztlich sich selbst.
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